Großdemo in Düsseldorf: Tausende kommen für den Schutz der Versammlungsfreiheit in NRW zusammen

• Breites Spektrum demonstrierte gemeinsam gegen das geplante Versammlungsgesetz der schwarz-gelben Landesregierung
• Unverhältnismäßige Polizeigewalt
auf Großdemonstration in Düsseldorf

Am 26. Juni 2021 haben sich in Düsseldorf rund 8.000 Menschen versammelt, um gegen das geplante Versammlungsgesetz der schwarz-gelben Landesregierung in NRW
zu demonstrieren.

Mit vielfältigem und lautstarkem Protest zogen sie von den Rheinwiesen durch die Innenstadt bis vor den Landtag Nordrhein-Westfalens.
Auffällig war die gesellschaftliche Breite des Protests: Fußballfans und
Datenschützer*innen, Politiker*innen und Klimaaktivist*innen, Antifaschist*innen und Antikapitalist*innen, Gewerkschafter*innen, Jurist*innen und viele mehr gingen gemeinsam auf die Straße, um die Versammlungsfreiheit zu verteidigen:
„Wir sind überwältigt, wie viel Zuspruch unsere Kritik an dem geplanten Gesetz
heute bekommen hat. Es demonstrieren Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft gemeinsam und solidarisch. Wir setzen hier und heute ein starkes Zeichen für die Versammlungsfreiheit und damit für unsere demokratischen Grundrechte“, sagt Gizem Koçkaya,
Sprecherin des Bündnisses.

Lola Münch ergänzt: „Unsere Anliegen reichen über die Kritik am Versammlungsgesetz hinaus. Wir wollen mit unserem Protest auch auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen hinweisen, in denen dieses Gesetz
verabschiedet werden soll: Hunderte Polizist*innen unter Verdacht der Bildung rechtsextremer Netzwerke, staatlich versursachte und unaufgeklärte Todesfälle wie der von Amed Ahmad oder die fortschreitende Klimakrise, mit angefacht durch die Kohleverstromung in NRW.
Die Regierungskoalition von Armin Laschet geht keines dieser Probleme konsequent an. Sie kennt nur den Weg des Grundrechteabbaus und des Ausbaus polizeilicher Befugnisse. Damit muss endlich Schluss sein!“

Diese gesellschaftlichen Anliegen spiegeln sich auch im umfangreichen Demoprogramm: Neben der politischen und juristischen Einordnung des Gesetzesentwurfs durch die Rechtsanwältin Anna Busl, kommen Initiativen und Bewegungen zu Wort, die von der eingeschränkten Versammlungsfreiheit betroffen sein werden. Reden von Klimaschützer*innen und Gewerkschafter*innen, Einblicke aus der Fußballfanszene, antirassistische Perspektiven, Kritik an umfangreichen Überwachungsmöglichkeiten sowie eine Rede von Malek Ahmad, Vater des in der JVA Kleve verstorbenen Amed Ahmad, ordnen das Gesetzesvorhaben ein.

Wir verurteilen insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Polizei durch das neue Versammlungsgesetz mehr Verfügungsgewalt eingeräumt wird, ihr Verhalten, gewaltsam gegen eine breit aufgestellte, ruhige Demonstration vorzugehen. Unter dem Vorwand der Vermummung durch das Tragen von medizinischen Masken, welches Teil der Auflagen war, und dem Verbinden von Transparenten wurden bis zu 60 Menschen, inklusive Journalist*innen, verletzt. Die Eskalation ging klar von der Polizei aus.

Das Bündnis „Versammlungsgesetz NRW stoppen – Grundrechte erhalten“, dessen Aufruf über 170 Organisationen unterstützen, hatte sich im März 2021 gegründet und eine umfangreiche Protestkampagne in Gang gesetzt. Es bildeten sich Regionalgruppen in den großen Städten NRWs, es wurden dutzende Informationsveranstaltungen durchgeführt und eine Vielzahl an Kundgebungen und Demonstrationen abgehalten.
Das Ziel des Bündnisses ist die komplette Verhinderung dieses als autoritär und demokratiefeindlich eingestuften Versammlungsgesetzes.
(PM)
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siehe zum Thema auch =>
Pressemitteilung zur Polizeigewalt am 26.06.2021
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=> hier gibt´s Bilder der Demo auf www.flickr.com
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=> hier gibt´s die Redebeiträge
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auch empfehlenswert zum Thema =>
Demo gegen Versammlungsgesetz: Tausende protestieren in Düsseldorf
Das von der Landesregierung geplante Versammlungsgesetz hat am Samstag in Düsseldorf tausende Menschen auf die Straße gebracht. Sie befürchten, dass das Demonstrationsrecht stark eingeschränkt wird. Das könnte auch die Klimaschutzbewegung treffen. . . . weiterlesen bei => www1.wdr.de . . . 26.06.2021
und =>
Demonstration in Düsseldorf: Tausende gegen Versammlungsgesetz
Mehr Videoüberwachung, keine einheitlichen Klamotten, Personalienabfragen – Demonstrierende in NRW fürchten eine Verschärfung des Versammlungsgesetzes. . . . weiterlesen bei => www.taz.de . . . 26.06.2021
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. . . Bleibt alle gesund und aufmüpfig munter!
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